Er überlebte die Nazis und starb bei der „Entnazifizierung“

Boris Romantschenko überlebte vier Konzentrationslager, darunter Buchenwald. Bei einem Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw am Freitag wurde der 96-Jährige getötet.
Die Neuntklässler sind am Tag nach der Mitteilung seiner Familie gerade im KZ Buchenwald. Der Mitarbeiter, der eine Gruppe durch das Lager führt, sagt, Romantschenko wäre dort mit russischen Häftlingen als Landsleute inhaftiert gewesen, sie hätten gemeinsam gelitten und gemeinsam überlebt. Knapp 77 Jahre nach Ende des Weltkriegs stirbt er in seiner brennenden Wohnung, getroffen von einem russischen Geschoss. Der Mann hält inne.

Nach der Befreiung von Buchenwald leisteten die befreiten Häftlinge den Schwur für den „Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“. Sie schwören nicht länger zu ruhen, bevor die Schuldigen vor den „Richtern der Völker“ stehen.
Seit dem wurde er mehrmals erneuert, hier 2012. Auch durch Romantschenko, im Bild zweiter von rechts. Romantschenko setzte sich für die Erinnerung an die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes ein.

„Das macht mich fassungslos. Sein Tod lässt mich entsetzt zurück. Die Nationalsozialisten haben es nicht geschafft, diesen großen Menschen zu brechen, ihn zu töten – sehr wohl aber das System Putin mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine“
Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen
Die Gedenkstätten machen sich Sorgen um die ukrainischen Holocaust-Überlebenden. Es sei tragisch, dass sie nun in Luftschutzbunkern sitzen und von russischen Bomben bedroht werden, sagte ein Gedenkstättenleiter gegenüber der ARD.
Romantschenko starb in einem Krieg, den die russische Regierung unter dem Vorwand der Entnazifizierung führt.
Im Konzentrationslager Buchenwald fordert der Mitarbeiter die Schüler auf, aus der Geschichte zu lernen und für den Frieden einzuschreiten, noch bevor es zu solchen Lagern kommt.
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