Haribo nach SV-Konferenz in der Kritik

Der Süßwarenhersteller Haribo sieht sich nach einer Sitzung der Bezirksschülervertretung Bonn-Rhein-Sieg (BSV) am vergangenen Dienstag deutlicher Kritik ausgesetzt.
Unter dem Titel „Vorstellung eines Ausbildungsberufes“ hatte ein Vertreter des Unternehmens etwa 15 Minuten lang für eine Ausbildung bei Haribo geworben. Der Bezirksvorstand geriet im Anschluss in Erklärungsnot.
Ein Sprecher der BSV sah gegenüber der KalkuhlSZ ein, dass der Vortrag werbelastig gewesen sei. Die BSV sei auf den Konzern mit der Bitte um einen Informations-Vortrag zugegangen, im Gegenzug konnte dieser seine Süßigkeiten an die Delegierten verteilen. Mit der Werbung auf der Konferenz habe Haribo gegen Absprachen verstoßen. Diese hatten vorgesehen, dass das Unternehmen allgemein über Ausbildungsberufe und -plätze informiert, so die BSV.

BSV beendet Kooperation – „enttäuscht“
Der Vorstand habe die Kooperation im Anschluss unverzüglich beendet, bestätigte der Sprecher. Man sei von der Zusammenarbeit enttäuscht. „In Zukunft möchten wir die Integrität und das Vertrauen in den Verbandes nicht durch solche Kooperationen gefährden“, sagte der Bezirksschülervertreter weiter auf Anfrage. Dem Vortrag vorangegangenen war eine Präsentation einer Vertreterin des Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“.
Aus der Kalkuhler Schülervertretung hieß es zunächst, der Vortrag auf der Bezirksdelegiertenkonferenz (BDK) sei bei den drei EKG-Delegierten der SV auf Irritation gestoßen. „Der Werbeblock auf der BDK war grob unpassend und es ist gut, dass die BSV dies auch so sieht“, sagte ein Sprecher.
Die BDK ist das beschlussfassende Gremium der Bezirksschülervertretung. Auf der Sitzung hatten die Schülervertretungen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis das Arbeitsprogramm für das nächste Schuljahr beschlossen und weitere Anträge beraten. So fand etwa die Forderung Essen in der Schule kostenfrei anzubieten eine Mehrheit bei den Delegierten.